Wenn der Kontrabass Saxofon spielt
Halle. Mit einem großartigen Konzert eines Bielefelder Jazztrios in der Herz-Jesu-Kirche ist der 3. Haller Musiksommer glanzvoll zu Ende gegangen.
Ein kurzer Blickkontakt – einatmen – ausatmen und ab geht die Post, so könnte man den Konzertauftakt des Jazztrios in der Herz-Jesu-Kirche kurz und prägnant zusammenfassen. Olaf Kordes‘ schwebendes und dennoch kraftvolles Pianospiel, sanft rührende Jazzbesen vom Schlagzeuger Karl Godejohann und Wolfgang Tetzlaff mit seinem dezent intonierten Kontrabass sind die Zutaten für ein spannendes und energiegeladenes musikalisches Ereignis zum Abschluss des diesjährigen Haller Musiksommers. (...)
Olaf Kordes ist für die meisten Arrangements verantwortlich und führ charmant und eloquent durchs Programm, wenn er nicht seinem Flügel nahezu unglaublich brillant klingende Tonfolgen entlockt.
Johannes Gerhards, Westfalen-Blatt, 09.08.22
Sicherer Hafen nach dem Sturm.
Von wegen „Heimlich, still und leise“. Das Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann entfacht
zum Abschluss des Haller Musiksommers Begeisterung in der Herz-Jesu-Kirche.
Halle. Für manch einen Gast ist es das Überraschungskonzert des 3. Haller Musiksommers. Für andere der Höhepunkt schlechthin.
Pianist Olaf Kordes führt in die einzelnen Stücke ein. (...)
Immer wieder gibt es bei den zehn am Abend präsentierten Stücken etwas Neues zu entdecken. Immer wieder wird aus dem Spielen der Musik ein Spiel mit der Musik.
Alexander Heim, HK, 09.08.22
Auftritt des Jazz-Trios Kordes-Tetzlaff-Godejohann im Widukind Museum:
Defektes Klavier sorgt für besondere Momente
Trotz des defekten Klaviers war es ein gelungener Konzertabend im Widukind-Museum Enger. Das Konzert am Freitagabend wird Musikern und Zuhörern wohl auf ewig in Erinnerung bleiben. Die Zuhörer waren auf einen harmonischen Musikgenuss eingestellt. Dem sollte das Trio auch mehr als gerecht werden. (...) Die drei Bielefelder Berufsmusiker verstehen ihr Handwerk und sind in ihrem Spiel perfekt aufeinander abgestimmt. Nicht ohne Grund wurde das Trio 2017 für den Preis der dt. Schallplattenkritik nominiert. (...)
Aber besonders glänzte an diesem Abend Pianist Olaf Kordes. (...) Neben seinem ausdrucksstarken Spiel am offenen Flügel moderierte er auch den Abend. Etwa in der Mitte des Konzerts blickte er irritiert ins Publikum und hielt dabei erst eine, dann zwei schwarze Tasten in der Hand. Mehrere Halbtontasten dieses Edelinstrumentes hatten sich von ihrem Sockel gelöst. Ein Alptraum für jeden Pianisten. (...) Man stelle sich eine vergleichbare Situation vor. Bei voller Fahrt verliert ein Auto eines seiner vier Räder. Jeder halbwegs gut erzogene Musiker hätte an dieser Stelle das Konzert abgebrochen. Nicht so Olaf Kordes, er gab auf „3 Rädern“ Gas. Jetzt brillierte er nicht nur durch sein Können, sondern meisterte souverän die groteske Situation. Mit Wortgewandtheit, Mimik und Humor fügte er dem Abend eine deutlich kabarettistische Note hinzu. Kordes scherzte: „Den Halbtönen Fis und Gis wird in der Musik eh zu viel Bedeutung beigemessen. Die Zuhörer hatten ihren Spaß und zollten dies den Musikern mit entsprechendem Applaus und Zugabeforderungen. Viel Anerkennung für das ungewöhnliche Konzerterlebnis.
Peter Schubert, 22.02.22, Westfalen-Blatt
Weltklasse-Jazz in Nördlingen
Das Bielefelder Jazz Trio legt bei einem Konzert in Nördlingen einen fulminanten Auftritt hin.
- Attribut „Sternstunde“ durchaus verdient
- Das Bielefelder Jazz Trio mit Komponist und Arrangeur Olaf Kordes (Piano), Wolfgang Tetzlaff (Kontrabass) und Karl Godejohann (Schlagzeug) hat sich beharrlich, still und leise in die Spitzenklasse des deutschen Jazz emporgearbeitet.
- „Voiles“ (Segel), eine Eigenkomposition, schuf herrliche Bilder eines Segeltörns vor der Küste der Provence,
- Allein das „Präludium“, das Olaf Kordes vor eine Oscar Peterson-Komposition gespannt hat, wäre den Eintrittspreis wert gewesen. Um das noch einmal live zu erleben, müssen sich die Nördlinger Jazzfreunde gedulden, die Musiker haben ein Wiederkommen versprochen.
Peter Urban, Augsburger Allgemeine, 5.4.19
Groovende Wildheit, herzergreifender Blues
Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann rockten die Schmiede
„Resignazione“:
- angemessen zerbrechlich angelegt
- subtil das Schlagzeug
- zärtlich und pointiert der Kontrabass
- sich jeden überflüssigen Tons enthaltend das Klavier.
- ekstatische Höhepunkte reißen vom Stuhl
- herzergreifender, kraftvoller Blues
- begeistertes Publikum
- und zum Schluss ein „Cuvée“ aus Paganini, Liszt und Oscar Peterson unter dem Titel „Übungsstück Nr. 6“. Das Musiker-Bonmot „Wer übt, fällt seinen Kollegen in den Rücken“ wurde hier auf mitreißende Art ad absurdum geführt.
Johannes Vetter, NW, 17.12.2018
Das Trio Kordes-Tetzlaff-Godejohann bringt St. Nikolai zum Beben
- Fulminanter Abschluss der 40. Rintelner Musiktage
- „Heimlich, still und leise“ hieß das Programm – brachte die Kirche aber dennoch zum Beben.
- Jazzvorstellung der Extraklasse.
- Das Publikum war mit Recht begeistert.
- Als der letzte Ton in der Kirche mit ihrer großartigen Akustik verklungen war, hielt es kaum jemanden auf den Bänken.
- Es gab Ovationen im Stehen – bei Kirchenkonzerten ist das nicht alltäglich.
- Selten durfte man solch eine perfekt aufeinander abgestimmte Mischung aus klassischer Musik und modernem Jazz hören
- ein Ohrenschmaus und denkwürdiger Abend für die Nikolaikirche.
Maurice Mühlenmeier SZLZ, 26.11.18
Kordes-Tetzlaff-Godejohann begeistern in Johanneskirche
Das Jazz-Trio bewies seine Extraklasse in einem Konzert, das aufhorchen ließ und zur Hymne an die Musik wurde.
- grandioses, unvergessliches Jazzkonzert in der Johanneskirche.
- musikalischer Hochgenuss.
- stetiger Blickkontakt.
- Moderator voller Esprit und Humor.
- exzellenter Arrangeur und Kompositeur.
- Ihre Kunst kommt wahrlich von „Können“ und präsentiert hymnische Züge.
- virtuos auftrumpfende Musiker.
- Keine Frage also, dass das dankbare Publikum nach Zugaben lechzte. Und die bekam es
auch, unter anderem mit einem schier himmlisch gespielten „Somewhere over the
rainbow“.
Claudia Römer, Allgemeine Zeitung, 23.08.2018
CD: Jazztrio auf Longlist für Preis der deutschen Schallplattenkritik
Das Bielefelder Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann ist mit seiner aktuellen CD "heimlich, still & leise" für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Das Trio zählt zu den 21
Kandidaten in der Kategorie "Jazz" und befindet sich dort in prominenter Gesellschaft etwa von Richard Galliano, David Murray und Aki Takase, Ralph Towner und Julia Hülsmann.
Insgesamt haben 155 Juroren aus 32 Fachjurys 256 Neuerscheinungen von Tonträgern aus dem letzten Quartal für die Auswahl der Bestenliste des zweiten Quartals 2017 vorgeschlagen.
NW 05.04.2017
Bielefelder Jazztrio für Preis nominiert:
Das Bielefelder Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann ist mit seiner neuen CD „heimlich, still und leise" für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert worden.
Insgesamt haben 155 Juroren aus 32 Fachjurys 256 Neuerscheinungen von Tonträgern aus dem letzten Quartal für die Auswahl der Bestenliste des zweiten Quartals 2017 vorgeschlagen. Die CD berührt mit originellen Eigenkompositionen und kreativen Bearbeitungen von Musik von Franz Liszt, Jose Feliciano, Harold Arlen, Abdullah Ibrahim und anderen Komponisten. Die Nominierung erfolgte in der Kategorie Jazz.
Uta Jostwerner, WB, 4.4.2017
- „Voiles“, zu deutsch „Segel“, ist eine Eigenkomposition des Trios. Jazz als Aufforderung zum Träumen. Ein zartes Thema vom Piano, wie eine laue Sommerbrise. Vom Schlag klappert es verloren, hölzern. Die Beschläge in den Wanten? Dann Dynamik, Tempo, Bewegung wie bei zunehmendem Wind und schon nimmt das Trio Fahrt auf, wie ein Schiff unter geblähten Segeln, und verliert sich im fernen Dunst.
- Jazz als Botschafter, Musik als Medium. An diesem Abend eine perfekte Kombination.
- Langer Beifall.
Von Rainer Sliepen, 21.03.2017, Wolfsburger Nachrichten
Jazz als Meditation
Das Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann stellte in der „Capella Hospitalis“ sein neues Programm „heimlich, still & leise“ vor
Bielefeld. Sie wollten unbedingt mit ihrem neuen Programm in diesen Raum der Ruhe und des stillen Gedenkens: Gleich zweimal war das renommierte Bielefelder Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann am vergangenen Wochenende in der „Capella Hospitalis“ zu erleben. Dort präsentierten Olaf Kordes (Piano), Wolfgang Tetzlaff (Kontrabass) und Karl Godejohann (Schlagzeug) erstmals die Werke ihrer neuen CD „heimlich, still & leise“. Beide Auftritte waren bereits lange im Voraus ausgebucht.
Schon beim ersten Stück wird klar, dass sich das Trio mit seinem neuen Werk wesentlich mehr Freiheiten herausnimmt als noch bei der Vorgänger-CD „Salute to Bach“. Den Anfang macht „Resignazione“, ein Spätwerk von Franz Liszt, geschrieben 1877 für die Orgel.
Kordes, von dem sämtliche Arrangements und Eigenkompositionen auf der neuen CD stammen, stieß auf das Werk in einer Abtei in der Provence und ließ sich davon zu einem Stück inspirieren, das in seinen Klangfarben nicht nur Leid, Schmerz und Depression, sondern auch Zuversicht transportiert – und an dessen Ende von seiner Grundmelodie nichts mehr zu hören ist.
Es ist ein programmatischer Auftakt, macht er doch nicht nur deutlich, dass es dem Trio mit „heimlich, still & leise“ darauf ankommt, die Grenzen ihrer gemeinsamen Musizierweise erneut auszuloten.
Eine entschleunigte und zärtliche Version von "Rainbow"
Programmatisch auch deshalb, weil es Kordes-Tetzlaff-Godejohann auf faszinierende Weise verstehen, aus ihren Auftritten meditative Ereignisse zu machen, wobei ihnen gerade in der „Capella Hospitalis“ die große Nähe zum Publikum gelegen kommt. Das darf sich erst zum Schluss erholen, der letzte Titel der CD lautet passenderweise „Ricreazione“ (Erholung)
Dazwischen nimmt sich das Trio José Felicianos „Let’s Find each other Tonight“ vor, wobei Tetzlaff die Basslinie vorgibt und er damit einmal mehr demonstriert, warum er an diesem Instrument zu den Ausnahmekünstlern zählt; Harold Arlens „Somewhere over the Rainbow“ verschleppt das Trio in einer Weise, die vermutlich wirklich „die entschleunigste Regenbogenversion ist, die je gespielt wurde“, so Kordes – und vermutlich auch die zärtlichste; Stefano di Battistas „Anastasia“ kommt normalerweise in großer Besetzung mit Orchester und Streichern daher. Scheinbar mühelos wird bei diesem Arrangement des Jazztrios das Klavier zur Harfe, der Bass zum Saxophon, das Schlagzeug zu Streichern. Großartig das energiegeladene Solo von Godejohann bei diesem Lied. Wer das beherrscht, dem fällt es nicht schwer, „Cape Town Flower“ geschmeidig neu zu interpretieren, jene Liebeserklärung an Johannesburg aus der Feder von Abdullah Ibrahim.
Wunderbar auch Kordes’ Eigenkompositionen auf der neuen CD, sei es der von Mendelssohn-Bartholdy inspirierte „Song of Peace“, das „Milonga für Herrn L.“ und das sphärisch klingende „Voiles“. Das Publikum dankte mit viel Applaus und bekam noch zwei Zugaben geboten.
Tarek Chafik, NW, 20.02.2017