Pressestimmen "Rhapsody in Blue" für Orgel + Jazztrio

Unfreiwillige Uraufführung

Jazz-Trio und Kirchenorgel: Das letzte Konzert des Kaufbeurer Orgelsommers 2022 wäre schon so eine Besonderheit gewesen. Doch dann müssen Olaf Kordes und Wolfgang Tetzlaff auch noch auf ihren Schlagzeuger verzichten.

 

Nachdem die 2020 und 2021 geplanten Konzerte des Trios in Kaufbeuren pandemiebedingt abgesagt werden mussten, hätten sie beschlossen, trotzdem in die Wertachstadt zu kommen, berichtete Kordes. Ohne gravierende Änderungen des Programms ging es

aber nicht. Denn Stücke, bei denen der fehlende Schlagzeuger Karl Godejohann eine tragende Rolle hat, mussten kurzfristig ersetzt.

Dabei bewiesen Kordes und Tetzlaff ein äußerst geschicktes Händchen. Das Kernstück des

Abends, auf das alles zusteuerte - Gershwins Rhapsody in Blue in

einer sehr speziellen und nahe an der Urfassung angesiedelten Bearbeitung - wurde nicht gestrichen, sondern noch spezieller und einmaliger zu Gehör gebracht. (...)

 

Als Finale erklang Gershwins berühmte „Rhapsody in Blue“ in dieser sehr speziellen „Kaufbeurer Besetzung“. Die Orgel machte mit fast andalusischer Strenge den Anfang, bald mischte sich lebhaft und extrovertiert das Piano ein – natürlich auch hier stärker perkussive geprägt, so dass man den fehlenden Schlagzeuger fast nicht vermisste. In den rund 30 Minuten der Rhapsodie funktionierte die Einmischung aber auch andersherum mitreißend. In der zweiten Hälfte bekam Tetzlaff Gelegenheit, sich als grandioser Jazz-Bassist in Soli zu präsentieren. 

 

Hier wurde Gershwins Werk in einer außergewöhnlichen Klangmelange mit Wucht, Grandezza und Temperament regelrecht zelebriert. 

 

Der begeisterte Applaus im Stehen war ebenso vorhersehbar wie absolut berechtigt.

 

Lucia Buch, Allgäuer Zeitung, 20.10.22

„Rhapsody In Blue“ in Kreuznacher Pauluskirche

Das Jazz-Trio Olaf Kordes, Wolfgang Tetzlaff und Karl Godejohann interpretiert George Gershwins Titelmelodie auf eine ganz besondere Art. Das Publikum ist begeistert.

 

- Faszinierend waren die Variationen der Titelmelodie, die als Blaupause für rhythmische Interpretationen und Solopassagen diente. 

- Die Jazz-Elemente in der 1924 uraufgeführten Komposition, die als Innovation und als Auftakt zu einer neuen Jazzgeschichte galten, führte Kordes mit einer überwältigenden Kreativität weiter. 

- Er hatte in Tetzlaff und Godejohann Improvisationspartner, die mit Spielfreude das Thema zerlegten, hineingrätschten, musikalische Figuren öffneten, schlossen, ohne den Charakter der Rhapsody zu verfälschen. 

- Sonnentheil an der Eule-Orgel oberhalb des Trios geleitete durch die Komposition, umschmeichelte feinfühlig Pianopassagen, 

- Kordes am Flügel füllte die Bandbreite von kosendem Streicheln der Tasten bis zum furiosen Dämon aus.

- Ein Genuss waren die verschiedenen Charaktere der Improvisationen mit jazz-typischen Rhythmen und „Blue Notes“, die das Bluesformat als Ursprung des Jazz unterstützten, vorantrieben. Freche musikalische Bilder, tänzerische oder schelmische Takte wurden durch das Trio und den Organisten zu einer ausgeklügelten Harmonik komponiert.

Allgemeine Zeitung, 08.08.2022, Beate Vogt-Gladigau

Überwältigend: „Rhapsody in Blue“ mit Orgel und Jazztrio

 

- begnadeter Tastenkünstler

- atemberaubendes Arrangement

- beeindruckend, wie das Titelmotiv immer wieder durch die einzelnen Instrumente aufgenommen und variiert wurde, wie Klavier und Orgel abwechselnd den Ton angaben und wie die Königin der Instrumente dank Jürgen Sonnentheil ein ganzes Orchester ersetzte. 

- perfektes neues altes Werk

- Standing Ovations

Frank Wilhelm, Nordkurier, 09/2021

 

Warum das Konzert „Rhapsody In Blue“ in St. Georg in Nördlingen so gelungen war

 

George Gershwins Rhapsodie wurde in Blue in einer völlig neuen Fassung präsentiert.

Von Peter Urban

- Und wohl auch George Gershwin hätte sich verwundert die Ohren gerieben, wäre er bei diesem genialen Abend dabei gewesen: Seine 1924 uraufgeführte „Rhapsody In Blue“ in einer Fassung für Orgel und Jazztrio, die wohl seinem damaligen Plan, Jazz und konzertante Sinfonik zu einem neuen Kompositionsstil zu verschmelzen, hautnah gekommen ist. 

 

- In St. Georg ersetzte die „Beiwerk-„Orgel von der Empore herab ein komplettes Orchester, feinfühlig geleitet vom Organisten Jürgen Sonnentheil. Das Jazztrio Kordes-Tetzlaff- Godejohann spielten den Besuchern eine dynamische Rhapsodie vor, in der die Themen nicht nur notengetreu präsentiert, sondern in jazztypischen Rhythmen moduliert, mit Blue-Notes und jazzigen Artikulationen verziert wurden. 

 

- Olaf Kordes am Flügel personifizierte George Gershwin geradezu, changierte vom fast lautlosen Streichler zum tobenden „Tastengott“, während Wolfgang Tetzlaff am Kontrabass ihn mit gelassener Würde und großem Können mit Schlagzeuger Karl Godejohann verband, der allerdings seinerseits auf der einen Seite genauso feinfühlig, fast unhörbar, bei den leisen Passagen das „Orgel-Orchester“ unterstützte, um gleich darauf in einem Schlagzeugsolo sogar die Säulen der Georgskirche mit einzubeziehen.

 

- Über allem thronte Jürgen Sonnentheil am Orgelpult, er geleitete durch die Komposition und fing die Solisten behutsam wieder ein. Ein Hörgenuss, der um so bemerkenswerter ist, dass die besondere Akustik der Kirche und die weite Entfernung der Instrumente von allen Beteiligten höchste Konzentration erforderte.

 

- Ein besonderer Abend – mit eben dieser besonderen Rhapsodie

Augsburger Allgemeine, 23.09.20

 

 

 

Silvesterkonzert 2019 - St. Petri - Cuxhaven

 

Ilse Cordes - Cuxhavener Nachrichten

Gershwins „Rhapsody in Blue“ neu eingerichtet

 

Auszeichnung: Stern der Woche

 

 

Die Musiker Olaf Kordes, Wolfgang Tetzlaff, Karl Godejohann und Jürgen Sonnentheil haben dem Publikum ein großes musikalisches Erlebnis beschert

 

 

Die „Rhapsody in Blue“ ist ein faszinierendes Werk. Der junge George Gershwin schuf 1924 ein orchestrales Stück, das als Innovation Jazzelemente einbezog, zur Uraufführung notgedrungen auch Improvisationen. An diese Tradition knüpft der Bielefelder Pianist Olaf Kordes mit seiner Neueinrichtung an, die am vergangenen Wochenende in der Bielefelder Neustädter Marienkirche erstmals aufgeführt wurde.

Das Trio Kordes -Tetzlaff - Godejohann, welches mit der seit der Premiere 2006 jährlich wiederholten Aufführung von Oscar Petersons „Easter Suite“ in der Süsterkirche dem Jazz zu stärkerer Verankerung im Kirchenmusikleben verholfen hat, sorgt mit seiner Flexibilität für variantenreiche rhythmische Ausdeutung der Leitmotive in Gershwins Komposition und spannende Solopassagen.

Das fein ausbalancierte Zusammenspiel mit Jürgen Sonnentheil aus Cuxhaven an der Eule-Orgel entwickelt eine eigene Strahlkraft. Für das einer vielköpfigen, hochgestimmten Zuhörerschaft in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Stadtkantorat Bielefeld bescherte Musikerlebnis der Neueinrichtung der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin verleihen wir den Musikern Olaf Kordes, Wolfgang Tetzlaff, Karl Godejohann, Jürgen Sonnentheil unseren Stern der Woche.

Eine Initiative der Neuen Westfälischen (NW), der Lippischen Landes-Zeitung (LZ) und des Haller Kreisblatts (HK).

Rainer Schmidt, NW, 19.10.2019

Kreativität trifft auf Spielfreude

Rhapsody in Blue begeistert in einer Fassung für Orgel und Jazztrio

 

- Dass die Leute vor einem Konzert in der Kirche Schlange stehen, kommt auch nicht alle Tage vor

- ausverkauftes Haus

- Entstanden ist eine Fassung, bei der die Orgeltranskription von Barry Jordan und die vom Jazztrio improvisierten Teile nahtlos organisch ineinander übergehen, ohne dass der ursprüngliche Charakter des Werkes verlorgen geht.

- Kreativität und Spielfreude verstärken die impressionistische Energie des Werks.

- Themen und Motive des Werkes werden rhythmisch und melodisch nach allen Regeln der Improvisationskunst zerlegt, geweitet, verdoppelt.

- Und natürlich dürfen die entsprechenden Soli nicht fehlen.

- Rauschender Beifall

- restlos begeistertes Publikum

- Standing Ovations
 

Uta Jostwerner, WB, 15.10.2019

 

Orgel und Jazz in der Marienkirche

 

Konzert: Das Evangelische Stadtkantorat Bielefeld hatte zur Neueinrichtung der berühmten „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin geladen. In der Kirche wurde es voll

 

 

- In seiner Neueinrichtung der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin für Orgel und Jazz-Trio, die er mit jazztypischen Improvisationparts anreicherte, knüpft der Bielefelder Pianist Olaf Kordes an die turbulente Entstehungszeit des Werks an. Denn Gershwin selbst improvisierte während der New Yorker Uraufführung den Klavier-Teil. Vom Orchesterleiter Paul Whiteman mit lediglich drei Wochen Vorbereitungszeit beauftragt, verfügte er über keine ausnotierte Piano-Partitur.

 

In seiner Fassung orientierte sich Kordes natürlich an Motivstruktur und Klangidealen der von Ferde Grofé nachträglich arrangierten Fassung für Solo Klavier und großes Orchester. Dessen Part wurde glänzend repräsentiert durch den Organisten Jürgen Sonnentheil, der seinen auf wesentliche Akzente konzentrierten Part ohne jegliches Dominanzstreben ausfüllte, wobei er an der Eule-Orgel viel mit

grundtönigen, rein schwingenden Registern arbeitete. 

 

Eine reiche Auswahl an Blue Notes, die dem uramerikanischen Werk als damals neu eingeführter Begriff den Namen gaben, Zugriff auf moderne Jazzharmonik und ausgeklügelte rhythmische Varianten der Leitmotive in Gershwins Komposition kennzeichnen die frei gehaltenen Einsätze des Pianisten.

 

Auch seinen unter anderem von vielen Aufführungen von Oscar Petersons „Easter Suite“ in Kirchen und Konzertstätten bewährten Mitspielern Wolfgang Tetzlaff und Karl Godejohann hat er Solopassagen zugewiesen.

 

Tetzlaff betätigte sich am Kontrabass mit klarer melodischer Artikulation in an gezupftes Cello erinnernder Tongebung, 

 

Godejohann löste sich in seinem Solo von Fellen und Becken, hielt sich jedoch nah an die Rhythmik der Leitmotive. Der trockene Klang der eigentlich nicht für Bearbeitung mit den Schlegeln vorgesehenen Teile des Schlagzeugs brachte dies gut zur Geltung.

 

Schließlich spürt es hier in der Neustädter Kirche, wo der Orgeltisch nicht fernab vom Auditorium steht, die Unmittelbarkeit des Geschehens, welche die Improvisation eben ausmacht. Und das mit schöner Regelmäßigkeit, da die Begegnung von Orgel und Jazz jeden Oktober stattfindet.

 

NW, Rainer Schmidt, 15.10.2019